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vom 03.09.2025 07:00
Cyberangriff
Cyberattacke: Polizei und Bundesministerium für Inneres von Angriff auf IT-Infrastruktur betroffen
Das Bundesministerium für Inneres ist offenbar Ziel eines großangelegten Cyberangriffs geworden. Alle externen IT-Verbindungen seien deshalb am Samstag abgeschaltet worden.
Österreich. Das Bundesministerium für Inneres ist offenbar Ziel eines großangelegten Cyberangriffs geworden. Wie das Ministerium am Samstag mitteilt, seien aus technischen Gründen am Samstag alle externen IT-Verbindungen abgeschaltet worden.
Wie das Innenministerium am Samstag mitteilte, ist es offenbar Ziel eines gezielten und professionellen Cyberangriffs geworden. Von gröberen IT-Problemen sprach man bei der Polizei hinter vorgehaltener Hand bereits Freitagnachmittag. Die Mailserver seien derzeit eingeschränkt erreichbar, was auch Auswirkungen auf die Kommunikation habe, beispielsweise wenn E-Mails an die Polizei gesendet werden. Anzeichen für Unregelmäßigkeiten seien bereits vor mehreren Wochen erkannt worden, heißt es weiter. Wie die KronenZeitung ergänzend schreibt, gebe es offenbar Hinweise auf einen "klassischen Spionage-Angriff", vermutlich "aus dem chinesischen Raum".
"Die für den IT-Betrieb des Bundesministeriums für Inneres zuständige Organisationseinheit erkannte vor mehreren Wochen Anzeichen von Unregelmäßigkeiten in einem der Büro-IT-Systeme des Innenministeriums. Die eingehende Analyse ergab, dass es sich um einen gezielten und professionellen Angriff handelt. Um eine umfassende und vollständige Bereinigung sowie die Sicherung der Systeme durchzuführen, wurden heute alle externen IT-Verbindungen unterbrochen, um eine bestmögliche Abschottung zu erreichen. Die Kommunikation innerhalb des Innenministeriums und der Polizei ist gewährleistet. Im Zuge der tiefgreifenden Analyse wurde festgestellt, dass es zu unberechtigten Zugriffen auf den Mailserver des Bundesministeriums für Inneres kam. Bei rund 100 der etwa 60.000 E-Mail-Accounts des Innenministeriums wurden nicht rechtmäßige Zugriffe auf Teilbereiche von Mail-Accounts festgestellt. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden direkt informiert. Da der Schutz von Daten für uns höchste Priorität hat, wurde nach der Identifizierung des Angriffs umgehend reagiert, und die betroffenen Systeme isoliert sowie externe IT-Sicherheitsexperten - wie in einem solchen Fall üblich - hinzugezogen. IT-Sicherheitsmaßnahmen wurden weiter zielgerichtet verstärkt, um den bestmöglichen Schutz aller Daten gewährleisten zu können. (...) Es wurde Anzeige an die Staatsanwaltschaft wegen widerrechtlichen Zugriffs auf ein Computersystem erstattet und entsprechende Ermittlungen wurden eingeleitet. (...) Derzeit läuft die Bereinigung der betroffenen Systeme, weshalb es zu temporären Einschränkungen der elektronischen Erreichbarkeiten des Bundesministeriums für Inneres kommen kann."