Kurzmeldung

Schlag gegen die organisierte Suchtmittelkriminalität

Schlag gegen die organisierte Suchtmittelkriminalität

Online seit 16.05.2024 um 09:28 Uhr

Braunau am Inn/Ried im Innkreis/Frankreich/Rumänien.

Ermittler der Polizei gelang in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis, im Rahmen der Arbeitsgruppe "AROMA" ein gravierender Schlag gegen die organisierte Suchtgiftkriminalität im Bezirk Braunau am Inn. Im Zuge der mehrmonatigen Ermittlungen konnten insgesamt 20 Personen festgenommen und der Verkauf von mehr als 100 Kilogramm Drogen, mit einem Straßenverkaufswert von über zwei Millionen Euro nachgewiesen werden. Im Sommer 2023 wurde im Bezirk Braunau am Inn ein Anstieg an Parfumdiebstählen in Drogeriemärkten festgestellt und zeitnahe ein rumänischer Staatsbürger als Tatverdächtiger ermittelt. Im Zuge von Observationsmaßnahmen wurde überdies festgestellt, dass der Rumäne neben gewerbsmäßigen Diebstählen auch Suchtmittel in Parkanlagen verkaufte. Er konnte schlussendlich festgenommen und bei der Durchsuchung seines Arbeiterzimmers, eine Vielzahl erbeuteter Drogerieartikel aber auch Suchtmittel und elektronische Datenträger sichergestellt werden. Die Auswertung der Observationserkenntnisse und der gesicherten Datenträger erbrachte, dass der Festgenommene als untergeordnetes Mitglied, einer im Bezirk Braunau am Inn ansässigen, polykriminell agierenden und aus dem rumänischen Zentralraum stammenden Tätergruppe, fungierte. Zur Aufarbeitung der Causa, wurde im Herbst 2023 eine temporäre Arbeitsgruppe "AROMA" eingerichtet. Durch die darauffolgenden Ermittlungen der Arbeitsgruppe "AROMA" konnte die gesamte Struktur des Netzwerkes offengelegt und sämtliche, zum Teil gravierend vorbestraften, Mitglieder der kriminellen Vereinigung identifiziert werden. Der überwiegende Teil der Gruppierung stammte aus derselben rumänischen Großstadt Hunedoara und ließ sich zur Abwicklung der kriminellen Geschäfte in einem Hotel im Bezirk Braunau am Inn nieder. Aufgrund bereits zu diesem Zeitpunkt bestehender Fahndungsnotierungen diverser Länder wurden auch gefälschte Ausweisdokumente verwendet. Im Zuge der Überwachungsmaßnahmen der Arbeitsgruppe "AROMA" wurde festgestellt, dass die Tätergruppe ihren Lebensunterhalt neben Eigentumsdelikten vorwiegend durch den Schmuggel und Handel mit Suchtmitteln bestritt. Die Drogen wurden kiloweise von Spanien und Tschechien ausgehend, in das Innviertel geschmuggelt und in Bunkerwohnungen in Ried im Innkreis und Braunau am Inn zwischengelagert. In Folge wurden von den übergeordneten Mitgliedern gezielt minderjährige, rumänisch-stämmige Subdealer eingesetzt, welche in den Städten Braunau am Inn, Mattighofen und Ried im Innkreis die Drogen an Endkonsumenten verkauften, beziehungsweise in deren Auftrag auch Eigentumsdelikte verübten. Als jüngster Subdealer der Gruppierung musste ein zum Tatzeitpunkt erst 15-jähriger Rumäne festgenommen werden, der allein im Zeitraum von fünf Monaten insgesamt zehn Kilogramm Marihuana und eine nicht unbeträchtliche Menge Kokain und Crystal Meth in Parkanlagen in Mattighofen für die Tätergruppe verkauft hatte. Wöchentlich wurden die erwirtschafteten Bargeldbeträge von den Bandenmitgliedern wieder abgesammelt. Ca. 15 Kilogramm Suchtmittel wurden von einem spanischen Staatsbürger mittels Zug nach Salzburg und von dort, durch einen serbischen Mittelsmann in ein Kellerabteil in Mattighofen transportiert, bevor sie in Verteilung durch die rumänische Tätergruppe gelangten. Der spanische Staatsbürger wurde zwischenzeitlich durch den französischen Zoll am Bahnhof Paris im Besitz mehrerer Kilogramm Marihuana festgenommen, der serbische Zwischenhändler konnte im Besitz von mehreren Kilogramm Marihuana durch Beamte der Arbeitsgruppe "AROMA" in Mattighofen festgenommen werden. Im Zuge der mehrmonatigen Ermittlungen wurden seit dem Herbst 2023 sukzessive, sämtliche führenden Mitglieder der kriminellen Vereinigung und eine zweistellige Anzahl weiterer untergeordnete Subdealer - zum überwiegenden Teil auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis - festgenommen. 15 Personen wurden in die Justizanstalten Ried im Innkreis, Wels, Linz und Salzburg eingeliefert. Der als Hintermann der kriminellen Vereinigung identifizierte Haupttäter konnte im Zuge von Zielfahndungsmaßnahmen aufgrund eines europäischen Haftbefehls in Rumänien festgenommen werden und wurde mittlerweile der österreichischen Justiz ausgeliefert. Der Tätergruppe wird der Schmuggel und Handel mit Marihuana, Cannabisharz, Crystal Meth und Kokain, aber auch zahlreiche Eigentumsdelikte, gefährliche Drohungen und Nötigungen, sowie Bestimmungstäterschaften zu falschen Beweisaussagen und vieles mehr angelastet.
Aufgrund von weiteren Hinweisen und mithilfe der bestehenden Ressourcen der Arbeitsgruppe "AROMA" gelang es Ende des Jahres 2023 zudem, eine weitere, im Stadtgebiet Braunau am Inn agierende, Tätergruppe zu zerschlagen. So wurde festgestellt, dass ein 64-jähriger selbstständiger Gewerbetreibender mithilfe seines 50-jährigen Angestellten bereits seit dem Jahr 2020 Kokain von bester Qualität in Szenelokalitäten in der Innenstadt von Braunau am Inn in Verkehr setzte. Die Übergaben erfolgten ausschließlich an sehr ausgewählte Kundschaft, der Lokal- und Kulturszene aus dem Stadtgebiet Braunau am Inn. Zur Jahreswende 2023/2024 gelang es vorerst den 50-jährigen untergeordneten Angestellten beim Kokainverkauf an einen Lokalbetreiber auf frischer Tat festzunehmen und dabei Suchtmittel und eine Waffe sicherzustellen. Dem Abnehmer musste aufgrund seiner hohen Alkoholisierung (über zwei Promille) neben den angekauften Drogen auch sein Führerschein abgenommen werden. Kurz darauf konnte auch der 64-jährige Arbeitgeber im Zuge eines Treffens mit seinem Kurierfahrer festgenommen werden. Der aus Berlin stammende, geringfügig beschäftigte deutsche Staatsbürger reiste hierzu eigens mit einem präparierten Schmuggelfahrzeug an. Durch besonders geschulte Beamte in bilateraler Zusammenarbeit mit Fahndern der deutschen Grenzpolizeiinspektion konnte im PKW ein professionell verbautes Schmuggelversteck eruiert werden, so gelang es im Zuge der Durchsuchungsmaßnahmen auch, neben einer größere Menge Kokain und Cannabisharz, mehrere tausend Euro an Drogengeldern sicherzustellen. In Zusammenarbeit mit der Analyseabteilung des Landeskriminalamtes Oberösterreich konnten durch die Auswertung elektronischer und biologischer Beweismittel, Schmuggelrouten und deren Häufigkeit rekonstruiert werden. Schlussendlich ergaben die Ermittlungen, dass der 55-jährige Berliner die Wohnung des 64-Jährigen in Braunau seit dem Jahr 2020 als Bunker nutzte. Während dieser Zeit wurden knapp 50 Kilogramm Drogen, darunter neun Kilogramm Kokain für den Weitertransport eingelagert und ein nicht unbeträchtlicher Teil durch die Tätergruppe in Braunau am Inn weiterverkauft. Alle drei Festgenommenen wurden über Anordnung der aktführenden Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis in die Justizanstalt eingeliefert.
Verkaufsmenge und Straßenverkaufswert:
Geklärter Verkauf von 109 Kilogramm Suchtmittel (48 Kilogramm Marihuana, 50 Kilogramm Cannabisharz, zehn Kilogramm Kokain, ein Kilogramm Methamphetamin) mit einem Straßenverkaufswert von ca. zwei Millionen Euro.

Sicherstellungen:
- 8,5 Kilogramm Marihuana
- 1,5 Kilogramm Cannabisharz
- 50 Gramm Methamphetamin
- 200 Gramm Kokain
- ca. 55.000,- Euro
- ein PKW als Schmuggelfahrzeug.

Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen wird mit 125.000 Euro beziffert.








von Matthias Lauber
am 16.05.2024 um 09:28 Uhr erstellt,
am 16.05.2024 um 09:28 Uhr veröffentlicht.



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