Mehrere Beschwerden aus der Bevölkerung führten dazu, dass seit Sommer 2017 von der Polizei gegen mehrere Asylwerber in Kirchdorf an der Krems Erhebungen wegen Verdacht des Suchtgifthandels geführt wurden. Anrainer teilten mit, dass im Bereich einer Wohnung in Kirchdorf an der Krems teilweise sogar über das Fenster heraus mit Drogen gedealt werde. Darüber hinaus kam es vermehrt zu Mitteilungen, dass im und vor dem Asylcamp in Kirchdorf an der Krems großteils Minderjährige bei den Asylwerbern verschiedene Drogen ankaufen und mit diesen auch gemeinsam konsumieren würden. Umfassende Überwachungsmaßnahmen durch die Beamten der Polizei führten schließlich zu einer gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchung in einer Wohnung in Kirchdorf an der Krems und nach Fund von Cannabiskraut durch einen Suchtmittelspürhund zur Festnahme von drei Beschuldigten. Unmittelbar darauf wurde ein weiterer Asylwerber im Asylcamp in Kirchdorf an der Krems festgenommen. Einem 22-jährigen und 26-jährigen Beschuldigten konnte der öffentliche Drogenhandel und auch der Verkauf von Marihuana und Ecstasy unter anderem an zahlreiche Minderjährige Mädchen und Burschen, die teilweise erst 14 Jahre alt gewesen sind, nachgewiesen werden. Die beiden Asylwerber bezogen die Drogen hauptsächlich am Hauptbahnhof Linz. Sie wurden am 03. Dezember 2017 in die Justizanstalt Garsten eingeliefert und befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Durch umfangreiche Vernehmungen konnte einem weiteren 40-jährigen Hauptverdächtigen nachgewiesen werden, dass er zumindest seit Anfang Sommer 2017 mehrmals pro Woche mit dem Zug nach Linz gefahren war und von dortigen Asylwerbern Cannabiskraut angekauft und in Kirchdorf an der Krems großteils in der Öffentlichkeit und auch an zahlreiche Minderjährige weiterverkauft hat. Der 40-Jährige wurde schließlich am 15. Dezember 2017 festgenommen und in die Justizanstalt Steyr überstellt. Mehr als 25 namentlich bekannte Drogenabnehmer und weitere derzeit noch zu ermittelnde Suchtgiftkonsumenten, werden einvernommen und angezeigt, berichtet die Polizei.

von Matthias Lauber
am 16.12.2017 um 17:11 Uhr erstellt.