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vom 22.01.2025 02:42
Polizeieinsatz
Silvesternacht: Gewalt- und Rassismusvorwürfe gegen Polizei nach Einsatz mit Großaufgebot in Wels
Nach dem nächtlichen Großeinsatz der Polizei im Siedlungsgebiet Noitzmühle im Welser Stadtteil Lichtenegg sind am Mittwoch nun Gewalt- und Rassismusvorwürfe gegen die Polizei aufgetaucht.
Wels. Nach dem nächtlichen Großeinsatz der Polizei im Siedlungsgebiet Noitzmühle im Welser Stadtteil Lichtenegg sind am Mittwoch nun Gewalt- und Rassismusvorwürfe gegen die Polizei aufgetaucht.
In der Silvesternacht stand in Wels-Lichtenegg offenbar ein Großaufgebot an Einsatzkräften der Polizei im Einsatz, um Ausschreitungen wie zum Jahreswechsel zuvor zu verhindern. Im Zuge des Einsatzes kam es auch zu einem schwerwiegenden Vorfall, bei dem einem Polizisten der Finger gebrochen wurde. Auslöser sollen Böllerwürfe in Richtung Polizei gewesen sein, einer Aufforderung zur Kontrolle kamen mehrere Personen nicht nach.
Die zwei später Festgenommenen (Namen der Redaktion bekannt) schildern am Mittwochabend in einer an Medien gerichteten E-Mail eine andere Darstellung der Geschehnisse. Sie hätten sich auf dem Heimweg befunden, als sie "unvermittelt" in die Menschenmenge und das Großaufgebot an Polizisten kamen.
"Die Beamten verhielten sich dabei äußerst aggressiv, griffen uns an, packten mich und einige meiner Freunde und warfen uns zu Boden", so einer der Beteiligten. "Während ich am Boden lag, erhielt ich mehrere Tritte gegen meinen Kopf, was durch ein Video belegt werden kann", so der zweite Tatverdächtige. Übereinstimmend erklären sie dann, aufgrund ihrer Hautfarbe beispielsweise als "Affe" und "scheiß Kameltreiber" beschimpft worden zu sein, weitere - nicht näher genannte - Beleidigungen sollen dann im Polizeigewahrsam ebenso gefallen sein.
Beide kritisieren ein diskriminierendes Verhalten der einschreitenden Beamtinnen und Beamten sowie eine übermäßige Gewaltanwendung. Auch der Vorwurf des gebrochenen Fingers wird zurückgewiesen, die Eskalation sei - wie auf den Videos ersichtlich - von Seiten der Beamten ausgegangen.
Die Polizei bestätigte am Mittwochabend nur die vorläufige Festnahme und Anzeige auf freiem Fuß. Der Polizei seien die Vorwürfe bislang nicht bekannt.
In der Vergangenheit kam es bereits mehrmals zu Vorwürfen, dabei zeigte sich, dass sich eine allgemeine Beurteilung der Situation anhand kurzer Videosequenzen meist als schwierig herausstellte, ähnlich könnte es auch in diesem aktuellen Fall sein.
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