Bürgerinitiative: "Gemeinderatsmitglieder werden unter Druck gesetzt"

Strittige Entscheidung über Schweinestall in Laakirchen erneut vertagt

Der Gemeinderat hat in Laakirchen (Bezirk Gmunden) Donnerstagabend die Entscheidung über den geplanten Schweinestall im Gemeindegebiet vertagt.

Matthias Lauber
Lokalredaktion

03.06.2016, 00:48 Uhr
aktualisiert
12:54 Uhr

Lesezeit: 2 Minuten

Laakirchen. Der Gemeinderat hat in Laakirchen (Bezirk Gmunden) Donnerstagabend die Entscheidung über den geplanten Schweinestall im Gemeindegebiet vertagt.

Seit Jahren wird in Laakirchen über den geplanten Bau eines großen Schweinestalls gestritten. Es handelt sich bei dem Projekt nicht um einen Schweinestall, wie man ihn von einem durchschnittlichen Bauernhof kennt, sondern um ein weitaus größeres Projekt. Seit Bekanntwerden des Bauvorhabens wehrt sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau. In weiterer Folge stand die Entscheidung bereits mehrmals auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Zweimal haben die Stadtpolitiker bereits gegen das Projekt gestimmt, das Landesverwaltungsgericht hat beide Entscheidungen jedoch wieder aufgehoben, weil Fehler unterlaufen waren. In der Bürgerfragestunde am Beginn der Sitzung kam unter anderem zur Sprache, dass es einigen Bewohnern auch "sauer aufstößt", dass eine Kommanditgesellschaft (KG) den Betrieb errichten möchte, man das Vorhaben aber immer so präsentieren würde, als würde ein Bauer einen kleinen Stall errichten wollen. "Hier baut also eine KG einen Betrieb mitten im Grünland," so ein Einwand einer Laakirchnerin und ein Laakirchner ergänzt: "Er will ja jetzt genau hier im Grünland einen Betrieb errichten, weil er vorher die Gründe, wo er sich hätte erweitern können, ja selbst verkauft hat". Mitglieder der Bürgerinitiative vermuten zudem, dass Gemeinderatsmitglieder zusehens unter Druck gesetzt werden, dem Projekt diesmal die Zustimmung zu erteilen. "Man merkt, dass plötzlich ein Stadtpolitiker nach dem anderen umfällt," schildert ein Mitglied der Bürgerinitiative im Gespräch mit laumat|at. In der Sitzung am Donnerstag hat der Gemeinderat die umstrittene Entscheidung vertagt, da "kurzfristig" ein neues Rechtsgutachten eingelangt sei.

Fotos

Downloads