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vom 11.05.2025 12:00
Flüchtlinge aufgegriffen
Schlepper wollten 47 Flüchtlinge in Kastenwagen durch Österreich transportieren
Am Mittwoch gab nun auch die Polizei nähere Hintergründe zu dem Aufgriff einer größeren Zahl Flüchtlingen vergangene Woche bei Sattledt bekannt.
laumat.at/Matthias Lauber
Matthias Lauber Lokalredaktion
15.07.2015, 15:01 Uhr aktualisiert 15:11 Uhr
Lesezeit: 3 Minuten
Sattledt. Am Mittwoch gab nun auch die Polizei nähere Hintergründe zu dem Aufgriff einer größeren Zahl Flüchtlingen vergangene Woche bei Sattledt - laumat|at hat vergangene Woche bereits berichtet - bekannt.
"Zwei bulgarische Staatsbürger im Alter von 33 und 57 Jahren stehen im Verdacht, am 09. Juli 2015 im Rahmen einer kriminellen Organisation die rechtswidrige Ein- beziehungsweise Durchreise von insgesamt 47 illegal aufhältigen Personen durchgeführt zu haben. Unter den Asylsuchenden befand sich eine Vielzahl an Kindern und Frauen, die unter qualvollen Umständen über den ehemaligen Grenzübergang Nickelsdorf nach beziehungsweise durch Österreich geschleppt wurden. Die Schleppungen, ausgehend von verschiedenen Ländern, verliefen mit Hilfe einer international agierenden auf der Westbalkanroute tätigen Bande. Der Beginn der finalen Schleppung war das Grenzgebiet von Ungarn beziehungsweise Serbien und das Zielland wäre vorerst Deutschland gewesen. Die beiden Beschuldigten wurden in Bulgarien von Mitgliedern der Schlepperbande rekrutiert. Anschließend reisten sie am 5. April nach Serbien und von dort weiter nach Budapest. Dort übernahmen die beiden Männer einen Kastenwagen und "pferchten" 47 Menschen in das Fahrzeug. In Folge lenkten sie den Kastenwagen abwechselnd und wollten von Ungarn über Österreich nach Deutschland fahren. Die Personen mussten während der gesamten Fahrt unter menschenunwürdigen Verhältnissen teilweise stehend beziehungsweise sitzend auf engstem Raum ausharren. Die beiden Beschuldigten verursachten im Bereich des Voralpenkreuzes einen Verkehrsunfall und begingen Fahrerflucht. Der 33-Jährige versuchte vorerst den Kastenwagen weiterhin zu lenken. Da jedoch die versperrte Türe zum Laderaum von den geschleppten Personen gewaltsam von innen geöffnet wurde und diese ins Freie flüchten konnten, kam das Fahrzeug bei der Abfahrt Sattledt zum Stillstand, berichtet die Polizei.
Mehrere Verkehrsteilnehmer informierten daraufhin die Polizei über Personen, die auf der Autobahn sowie auf der Pyhrnpass Straße herumliefen. Der 33-jährige Beschuldigte versuchte sich in der Menschenmenge zu verstecken, die Polizei konnte ihn allerdings von den Asylsuchenden unterscheiden und festnehmen. Der 57-jährige Zweitbeschuldige wurde bei seinem Fluchtversuch auf der Autobahn festgenommen. Die Schlepper wurden in die Justizanstalt Wels eingeliefert. "Ermittlungen gegen die in der EU ansässige Schlepperorganisation folgten," so die Polizei abschließend.
Die Asylsuchenden wurden vorerst im Bereich des Bauhofes und der Feuerwehr Sattledt versorgt und betreut.
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