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Schlägerei-Opfer: "Solche Konflikte haben hier überhaupt nichts verloren"
Online seit 18.07.2013 um 20:05 Uhr, aktualisiert am 24.02.2014 um 19:25 Uhr
Nach der Auseinandersetzung vor einem Kulturverein im Welser Stadtteil Pernau am Dienstagabend, welche in einem größeren Polizeieinsatz endete, meldete sich nun einer der Beteiligen und berichtete über die Hintergründe des Vorfalles.
Derzeit ist Ramadan - der Fastenmonat der Muslime - daher versammeln sich die Gläubigen bei Einbruch der Dunkelheit in der Moschee zum Gebet. Nachdem tagsüber gefastet wird, wird nach dem Gebet meist gemeinsam gespeist. Während dieser Zeit kam es in einer Jugendgruppe in dem Kulturverein zu einem Vorfall, wobei ein Jugendlicher von Gleichaltrigen mit einem Messer bedroht wurde. Dieser informierte seine Angehörigen über den Vorfall. "Mein Cousin hat mich angerufen, dass er von vier Jugendlichen mit einem Messer bedroht worden ist. Normalerweise müssten die Verantwortlichen auf meinen Cousin aufpassen, weil dieser noch nicht volljährig ist. Daher wollten wir dann die Verantwortlichen der Moschee zur Rede stellen, wie und warum dieser Vorfall passiert sei, oder einfach um mit den Jugendlichen, die meinen Cousin bedrohten, zu sprechen. Der Leiter der Moschee und sein Sohn schlugen jedoch sofort zu und riefen um Unterstützung. Weil diese dort höheres Ansehen, als ich genießen - obwohl auch ich dort regelmäßig bete, jedoch meistens anschließend nicht recht lange bleibe, da ich auch noch arbeiten muss - und so mischten sich rasch um die 150 anwesenden Personen in die Auseinandersetzung ein und meinten den Leiter der Glaubensgemeinschaft sowie seinen Sohn verteidigen zu müssen", so schildert Herr Ö. die eskalierende Situation im Gespräch mit laumat.at.
Er erlitt bei dem Vorfall zahlreiche Verletzungen, hauptsächlich im Bereich des Halses, der Hand und am Oberkörper, da die Personen, welche auf ihn losgegangen waren, äußerst brutal vorgingen. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, erklärt er weiter. Warum er sich an die Presse gewendet hat und den Sachverhalt mitteilen wollte, erklärte der Vater einer Tochter ausdrücklich: "Ich glaube, eine Moschee soll für alle Gläubigen da sein, Konflikte wegen der Herkunft der Gläubigen - ob Kurden oder Türken - haben an einem religiösen Ort und vor allem hier in Österreich eigentlich nichts verloren und das traurige ist, dass der Leiter der Moschee einer derjenigen war, der als erster zugeschlagen hat. Außerdem steht auch im Koran nichts davon, dass 100 Personen auf einen losgehen sollen."
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von Matthias Lauber
am 18.07.2013 um 20:05 Uhr erstellt,
am 24.02.2014 um 19:25 zuletzt aktualisiert.