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vom 06.06.2025 11:29
Landesrat Christian Dörfel (ÖVP) mit lautstarken Buhrufen empfangen
79 Menschen betroffen: Protestaktion gegen Schließung des Pflege- und Betreuungszentrums in Gmunden
Mit lautstarken Buhrufen wurde Dienstagmittag Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) vor dem Landespflege- und Betreuungszentrum Schloss Cumberland in Gmunden empfangen.
Gmunden. Mit lautstarken Buhrufen wurde Dienstagmittag Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) vor dem Landespflege- und Betreuungszentrum Schloss Cumberland in Gmunden empfangen.
Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) wehte am Dienstagnachmittag beim Gesprächstermin vor Ort - bei schwülen 25 Grad Celsius im Schatten - trotzdem ein rauher Wind entgegen.
Vergangene Woche sickerte durch, dass das Land plant, des Landespflege- und Betreuungszentrum Schloss Cumberland in Gmunden zu schließen. Das Land Oberösterreich plant offenbar, die 79 Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung auf andere Alten- und Pflegeheime aufzuteilen. Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige aber auch ein Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat von dem Vorhaben aus den Medien erfahren. Die ersten Personen sollen noch im heurigen Jahr nach Pfaffing (Bezirk Vöcklabruck) übersiedelt werden. Einigen wurde ein Platz in Steyr in Aussicht gestellt, für viele heißt dies jedenfalls ein neues zu Hause, weit weg von der vertrauten Umgebung in Gmunden. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine große Umstellung, zukünftig weit zum Arbeitsplatz pendeln zu müssen.
Vor dem Landespflege- und Betreuungszentrum Schloss Cumberland versammelten sich am Dienstagnachmittag Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Vertreter der Lokalpolitik um gegen die Schließung zu demonstrieren. Von einer "Generalabrechnung mit der Sozialpolitik des Landes" spricht etwa die KronenZeitung am Nachmittag in ihrer Onlineausgabe.
"Es hat sich niemand mit den Bewohnern oder Mitarbeitern im Vorfeld unterhalten - kein Mensch", kritisierte beispielsweise lautstark eine Mitarbeiterin der Einrichtung.
Fatales Signal
"Die geplante Schließung des Landespflegezentrums Schloss Cumberland ist offiziell bestätigt, bis spätestens 2027 soll der Pflegebetrieb eingestellt werden. Die Entscheidung ist das Ergebnis jahrzehntelanger Sparmaßnahmen im Pflegebereich. Trotz stetig steigendem Pflegebedarf im Salzkammergut stehen hunderte Betten als sogenannte "kalte Betten" leer. Anstatt zukunftsfähige Lösungen zu schaffen, werden bestehende Einrichtungen geschlossen und zentralisiert. Das verschiebt die Probleme nur weiter in die häusliche Pflege, mit enormen gesellschaftspolitischen Folgen. Dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Medien vom Aus ihres Arbeitsplatzes erfahren, ist ein fatales Signal. In der Pflege braucht es Wertschätzung und Achtsamkeit, nicht Ignoranz und Sparlogik. Wir - also WIA® - fordern vom Land Oberösterreich volle Transparenz über Nachnutzungspläne und ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen Entwicklung im Interesse der Stadt und ihrer Bürgerinnen beziehungsweise Bürger."
Philipp Wiatschka (WIA®) Gemeinderat Gmunden
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