Nach umfangreichen und langwierigen Ermittlungen konnte am 06. Juli 2017 ein 42-jähriger georgischer Staatsbürger in Wien-Schwechat aufgrund einer bestehenden Anordnung der Staatsanwaltschaft Linz festgenommen werden. Dem georgischen Staatsbürger werden seit 2014 insgesamt 20 Einbruchsdiebstähle in Lebensmittelmärkte mit Tresoröffnungen bevorzugt in Oberösterreich mit einem Gesamtschaden von ca. 310.000 Euro angelastet. Der Wert der Diebsbeute liegt bei ca. 140.000 Euro. Bei den Ermittlungen konnte zudem ein im Jahre 2006 verübter Raubüberfall auf einen Fahrdienstleiter der ÖBB in Pregarten aufgeklärt werden. Der Beschuldigte hielt sich während seines Asylverfahrens in den Jahren 2005 und 2006 in Oberösterreich auf. Aus Geldmangel verübte er damals am Bahnhof Pregarten einen Raubüberfall auf den diensthabenden Fahrdienstleiter, indem er diesen in seinem Büro niederschlug, fesselte und knebelte und sich folglich das Bargeld aus der Fahrkartenkasse und den privaten PKW des Opfers aneignete. Der PKW wurde Tage später in Linz wieder aufgefunden. Die Tat konnte vorerst nicht aufgeklärt werden. Im Jahre 2014 hielt sich der 42-Jährige neuerlich für einige Monate in Österreich auf. Gemeinsam mit einem in Linz ansässigen 36-jährigen Landsmann, bei dem er auch nächtigte, verübte er in Oberösterreich mehrere Einbruchsdiebstähle mit Tresoröffnungen in Firmen und Geschäfte. Sein Mittäter konnte von Beamten des Landeskriminalamtes Oberösterreich ausgeforscht und festgenommen werden. Er selber konnte sich noch rechtzeitig vor der Festnahme aus Österreich absetzen. Der festgenommene 36-jährige Georgier wurde vom Landesgericht Linz zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Gegen den Flüchtigen wurde unter seiner damals bekannten Identität von der Staatsanwaltschaft Linz eine Festnahmeanordnung erlassen. Bereits im Zuge dieser Ermittlungen 2014 konnte anhand der vorhandenen Spuren eine Verbindung der Einbruchdiebstahlserie mit dem Raub auf den Fahrdienstleiter aus dem Jahre 2006 hergestellt werden. Im Jahr Oktober 2016 begann in Oberösterreich eine markante Einbruchsserie in Lebensmittelmärkte, bei der sich der Täter über die Dächer und Lichtkuppeln Zugang verschaffte, sich in die Geschäftsräumlichkeiten abseilte und die Tresore in den Objekten mit mitgebrachten Werkzeugen gewaltsam öffnete. Im Zuge der Ermittlungen war es möglich auch diese Serie mit den bereits erwähnten Straften zurückliegend bis 2006 zu verknüpfen. Aufgrund einer vorübergehenden Inhaftierung des 42-jährigen Georgiers nach einem Einbruchsdiebstahl in Deutschland und den dabei gewonnen Erkenntnissen über die verwendeten Identitäten und der Sicherung seines DNA-Materials war es einerseits möglich geworden einen definitiven Nachweis für die Straftaten in Österreich zu erbringen und andererseits konkrete Abklärungen in Georgien und in den weiteren Schengenstaaten hinsichtlich seiner Identität vornehmen zu lassen. Durch die fortlaufenden Änderungen seines Namens und der erforderlichen Dokumente konnte er über Jahre unbehelligt in Europa reisen. Die zwischenzeitlich internationale Fahndung wurde sukzessive um die bekanntgewordenen Namen erweitert. Dieser Umstand führte letztendlich am 06. Juli 2017 zur Festnahme bei seiner Einreise am Flughafen Wien-Schwechat. Wie sich herausgestellt hatte, war er zu den Einbruchsstraften seit 2016 vorwiegend mit dem Flugzeug aus Georgien angereist. Während seiner Aufenthalte in Österreich nächtigte er in Hotels, für seine Einbruchsfahrten verwendete er Mietfahrzeuge. Mit den erbeuteten Bargeldbeträgen flog er wieder zurück nach Georgien. Der 42-Jährige ist geständig und wurde in die Justizvollzugsanstalt Linz eingeliefert. Das Verfahren ist bei der Staatsanwaltschaft Linz anhängig, so die Polizei.

von Matthias Lauber
am 18.07.2017 um 14:17 Uhr erstellt.