Ein Großaufgebot an Einsatzkräften suchte am Sonntagabend bis in die Nacht hinein in Linz nach einer abgängigen demenzkranken Frau. Die Hintergründe für die große Suchaktion sorgten für Kopfschütteln.
Matthias Lauber
Lokalredaktion
18.08.2025, 00:29 Uhr
aktualisiert
07:44 Uhr
Lesezeit: 5 Minuten
Linz. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften suchte am Sonntagabend bis in die Nacht hinein von Linz-Spallerhof ausgehend nach einer abgängigen demenzkranken Frau. Die Hintergründe für die große Suchaktion sorgten für Kopfschütteln.
Eine ältere, demenz- und zuckerkranke Frau galt seit dem Vormittag als abgängig. Die Frau war vor ihrem Verschwinden gemeinsam mit ihrem Mann unterwegs, der dann in einen Tankstellenshop ging, als er wieder herauskam fehlte von der Frau jede Spur. Wie am Abend dann zu erfahren, waren es vorallem die Hintergrundinformationen, die auch bei den Einsatzkräften mit teils bereits jahrelanger Erfahrung für Kopfschütteln sorgten: Die Frau soll aufgrund der bekannten Demenzerkrankung mit einer sogenannten Trackinguhr ausgestattet gewesen sein. Der Mann versuchte unmittelbar nachdem er seine Frau nicht mehr finden konnte, auf seinem Handy den Standort der Abgängigen abzurufen. Dabei wurde ihm von einem vorerst unbekannten Täter das Handy gestohlen, welcher damit in ein Haus flüchtete. Die Polizei startete daraufhin sofort mit der Suche nach der abgängigen Frau und fahndete nach dem Täter mit dem gestohlenen Handy. Am Abend wurde dann ein Großaufgebot an Such- und Rettungshunden zur Suche hinzugezogen. Mehrere Stunden lang wurde der gesamte Nahbereich abgesucht. Eile war auch aufgrund der bekannten Zuckerkrankheit geboten. Es folgte eine intensive Suche.
Als die Suchaktion dann knapp vor Mitternacht vorerst erfolglos abgebrochen werden sollte, wurde die Frau offenbar in einem Bus erkannt und rund vier Kilometer entfernt - im Bereich des Hessenplatzes in Linz-Innere Stadt - soweit wohlauf von den Einsatzkräften der Polizei angetroffen.
"Am 17. August 2025 um 17:00 Uhr wurde die Polizei in Linz in die Wankmüllerhofstraße aufgrund eines Handydiebstahls beordert. Vor Ort konnte der Anzeiger, ein 45-jähriger aus dem Bezirk Linz-Land, angetroffen werden. Dieser gab an, dass seine 68-jährige Mutter abgängig sei. Sie sei mit seinem 75-jährigen Vater unterwegs gewesen, bis diese auf einmal nicht mehr auffindbar war. Aufgrund ihrer Erkrankung hatte sie ein Armband mit einem Tracker. Damit konnte sie der Ehemann mit seinem Handy orten. Er sei gegen 10:00 Uhr mit ihr in der Unionstraße unterwegs gewesen, als er sie aus den Augen verlor. Er versuchte sie über die App zu orten und begab sich zur Straßenbahnhaltestelle Bulgariplatz. Dort fragte er einen Passanten um Hilfe, da er sich nicht richtig orientieren konnte. Der Mann führte ihn zu einem Haus in der Wankmüllerhofstraße, begab sich mit dem Handy ins Haus und kam nicht mehr zurück. Daraufhin begab sich der 75-Jährige zurück an seine Wohnadresse und setzte seinen Sohn in Kenntnis. Dieser verständigte die Polizei. Aufgrund der Erkrankung der Frau wurde von Hilflosigkeit ausgegangen und deshalb wurden mehrere Streifen zur Fahndung hinzugezogen, darunter auch eine Drohne, die Bereitschaftseinheit und der Polizeihubschrauber. Des weiteren wurden die Rettungshundebrigaden der Rettung und Feuerwehr zum Einsatz hinzugezogen. Da die Familie die Abgängigkeit der Mutter auf einem sozialen Netzwerk teilte, entdeckte um 23:15 Uhr eine 32-jährige Linzerin die Abgängige in einem Bus am Hessenpark (Endhaltestelle der Linie). Polizisten begaben sich daraufhin zur Örtlichkeit und konnten dort die Abgängige wohlauf antreffen. Es wird davon ausgegangen, dass sie den ganzen Tag in dieser Buslinie verbrachte. Die Frau wurde von ihrem 45-jährigen Sohn nach Hause gebracht."
Polizei Oberösterreich
Presseaussendung
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