Kurzmeldung
Tödlicher Alpinunfall am Traunstein
Online seit 10.01.2018 um 20:16 Uhr, aktualisiert am 11.01.2018 um 10:18 Uhr
Tödlich endete Mittwochnachmittag ein Alpinunfall am Traunstein in Gmunden. Ein Bergsteiger kam bei einem Absturz ums Leben.
Ein 63-Jähriger aus Ohlsdorf kletterte gegen 12:30 Uhr über den Traunstein Südwest-Grat (Schwierigkeit UIAA 3+) in Richtung der Traunstein SW-Wand zu den dortig befindlichen Ausstiegen diverser Kletterouten der SW-Wand. Aufgrund seiner mitgeführten Ausrüstung (Akkuschrauber mit zwei Akkus, Bohrhaken, Kletterhammer, usw.) dürfte er entweder Routensanierungsarbeiten oder die Einrichtung einer neuen Klettertour in der Wand vorgehabt haben. Gegen 13:50 Uhr seilte sich der Kletterer in der SW- Wand laut Augenzeugen offenbar im Bereich der bereits bestehenden Kletterroute "Traunstein Rudi" (Schwierigkeitsgrad UIAA 7-) im oberen Drittel der Wand ab. Dabei brach unter Belastung offenbar der "natürliche Abseilstand", eine sogenannte Sanduhr. Eine Sanduhr ist eine charakteristische Ausprägung im Fels. Die Sanduhr ist eine bogenförmige Aushöhlung im Fels, die einen Felszapfen umschließt. Durch eine derartige Felssanduhr lässt sich für den bevorstehenden Abseilvorgang die nötige Sanduhrschlinge fädeln und verknoten. Der 63-Jährige stürzte ca. 80 Meter bis zum Wandfuß ab und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Die Bergung des tödlich abgestürzten Kletterers führte die Crew des Exekutivhubschraubers Libelle durch. Weiters waren noch acht Mann des Bergrettungsdienstes im Einsatz, so die Polizei.
von Matthias Lauber
am 10.01.2018 um 20:16 Uhr erstellt,
am 11.01.2018 um 10:18 zuletzt aktualisiert.